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Bezirksverband Unterfranken

Geschrieben am 06. Oktober 2023.

Thomas Engel lächelt verschmitzt, als er seinen Bezirksverband mit den Worten „In Bayern ganz oben“  bezeichnet. Er ist der Vorsitzende des Wasserwacht-Bezirksverbandes Unterfranken und bezieht diese  Aussage nicht nur auf die geografische Lage.

Mit dem Main fließt hier ein großes Binnengewässer, das die  Wasserwacht auf Trab hält. Durch die schwindende Anzahl an Bädern ist der Main im Sommer beliebt, aber  auch gefährlich. Die Binnenschifffahrtsstraße birgt Gefahren wie Staustufen und Wehre, und nicht alle  Besucher*innen halten sich an Verbote. „Diesen Sommer hat sich die Einsatzdichte etwas erhöht, was auch  mit der Schließung von Schwimmbädern zusammenhängt. Man sucht dann eher Abkühlung in  Freigewässern, die durch Strömungen oder Temperaturschwankungen ein größeres Unfallrisiko bergen“, bekräftigt Sylvia Voit, 2. stellvertretende Vorsitzende des Wasserwacht-Bezirksverbands.

Neben dem  Einsatzgeschehen gilt es auch einige Großveranstaltungen abzusichern, wie etwa Triathlons in Kitzingen oder  Ruderregatten in Würzburg und Schweinfurt. „Da wir eine Weinregion sind, finden viele Weinfeste an Flüssen statt. Hier hat die Wasserwacht federführend die Absicherung übernommen“, berichtet Sylvia Voit.  Diese Feste sind nicht zu unterschätzen, denn durch den Alkohol sinkt die Hemmschwelle, die  Gäste begeben sich ins Wasser, in dem sie schnell auskühlen, und die Dunkelheit tut ihr Übriges.

Technik

Um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, investiert der Bezirksverband in diverse Gerätschaften,  die das Abarbeiten der Einsätze erleichtern. So hat man u. a. in Kitzingen ein Rescue Water Craft (S. 16)  angeschafft sowie Seabobs–Tauchscooter, mit denen Ret ter blitzschnell durch das Wasser gleiten. Ein Unterwassersonar mit Greifarm in Sennfeld sowie mehrere AquaEyes sorgen für ein schnelles Auffinden von Personen unter Wasser.

Ausbildung

Aus hochmotivierten Lehrgruppen ist das „Lehrbuch Tauchen“ entstanden, das auch bundesweit als  Lehrbuch anerkannt ist. „Unsere Tauchausbilder sind mehr als motiviert und wollen ihre Kenntnisse  möglichst weit streuen. Das ist ihnen hier mit Bravour gelungen“, freut sich Engel. Auch bei der  Bootsausbildung wird sich in Unterfranken besonders Mühe gegeben. Der Dienstführerschein See wird ebenfalls angeboten. Mit ihm beherrscht man auch die Navigation auf dem Meer, eine Fähigkeit, die für den Wachdienst, z. B. bei der Kieler Strandwache, essenziell ist, denn in jedem Jahr unterstützen die Unterfranken im hohen Norden. „Wir sind zudem in Bayern die Einzigen, die das UKW-Sprechfunkzeugnis für die Binnenschif f fahrt in die Bootsführerausbildung integrieren“, berichtet Engel.

Neben Schwaben bietet Unterfranken jeden Sommer eine 11-tägige Ausbildung für Jugendliche für das Rettungsschwimmen und die Wasserrettung an. Am Mainparksee in Aschaffenburg ist alles inbegriffen:  Übernachtung, Verpflegung und Ausbildung. „Das ist sehr motivierend, es kommt Rotkreuzfeeling auf und  die Gemeinschaft und Kameradschaft wird gestärkt“, resümiert Voit. Die 20 Teilnehmenden trainieren  sowohl am See als auch im Main. Ausgebucht ist der Lehrgang in jedem Jahr.