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Energiekrise ist gleich Schwimmkrise?

Geschrieben am 21. November 2022.

Der Rückstau an Schwimmkursen und Nichtschwimmern aus Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen ist noch nicht aufgearbeitet, nun folgt mit 2022/2023 bereits der nächste Herbst und Winter, der die Schwimmfähigkeit auf eine weitere harte Probe stellt.

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Die Energiekrise veranlasst einige Kommunen dazu ihre Hallenbäder zu schließen, teilweise wurden Bäder gar nicht erst geöffnet. Im Sommer hatten einige Freibäder bereits früher geschlossen. 

Die Kommunen müssen Geld und Energie sparen, keine Frage, doch mit den Bädern trifft es erneut die Kinder, das Ehrenamt und generell das soziale Miteinander in der Gesellschaft, denn Hallenbäder sind auch Orte der Begegnung. Die Wasserwacht-Bayern blickt mit Sorge auf die Schließungen und plädiert dafür die Bäder so lange wie möglich offen zu halten. Gleichzeitig gilt es aber auch Lösungen für die für alle Beteiligten herausfordernde Situation zu finden, damit die Energiekrise nicht zu einer Schwimmkrise wird.

Niedrigere Beckentemperaturen statt vollständiger Schließungen sind dafür ein guter Anfang. Freilich muss man die Schwimmkurse entsprechend anpassen und kürzere Zeiten mit mehr Terminen anbieten, aber ein kühleres Becken ist besser als gar keines. Die Wasserwacht-Bayern hat im Jahr 2022 zudem 450 Ausbilderinnen und Ausbilder für das Schwimmen lernen durch eine Online-Fortbildung und eine Hospitanz reaktiviert – 450 Personen mehr, die für Schwimmkurse zur Verfügung stehen. Doch für ihren Einsatz braucht es Schwimmflächen. Wenn geschlossene Bäder wieder öffnen, könnte dieser Verlust durch mehr Schwimmzeiten für die Wasserwachten kompensiert werden. Für Ortsgruppen wird es im Dezember 2022 außerdem ein Online-Angebot geben, in dem über Bädererhalt im Allgemeinen und Fördermöglichkeiten informiert wird und unter anderem folgende Fragen beantwortet werden: Wie erkenne ich, dass mein Schwimmbad vor dem Aus steht? Was kann ich als Ortsgruppe dafür tun, dass es nicht zur kompletten Schließung kommt? Welche Fördermöglichkeiten können in Anspruch genommen werden?

Es gilt aber auch zu betonen, dass nicht alle Bäder geschlossen sind oder vor dem Aus stehen. Es gibt auch die Einrichtungen, die durch erneuerbare Energien, Abwärme oder andere Wege beheizt werden und somit nicht oder weniger von der Energiekrise betroffen sind. Ein klimafreundlicher Hoffnungsschimmer im Winter 2022/2023.

Kettenreaktion für die Wasserwacht-Bayern

„Durch die Energiekrise werden nicht nur Bäder geschlossen. Aus diesen Schließungen entsteht eine Kettenreaktion für die Wasserwacht-Bayern. Schwimmkurse fallen aus, die Zahl der Nichtschwimmer steigt weiter an und so laufen im nächsten Jahr auch mehr Personen Gefahr mangels Schwimmfähigkeit zu ertrinken. Mit Hallenbädern schließen nicht nur Spaß- sondern auch Lehrbäder. Und nicht nur Kinder lernen hier, auch für die Wasserwacht-Ortsgruppen fallen wichtige Trainingsmöglichkeiten weg. Sei es das regelmäßige Training für das Rettungsschwimmen oder Ausbildungen, zum Beispiel für Lehrscheine, die wiederum dazu befähigen das Schwimmen beizubringen. Für die Leistungsfähigkeit und den Kompetenzerhalt der Wasserwacht-Bayern ist der Winter die Grundlage für eine erfolgreiche Wachsaison im Sommer. Denn jetzt wird die Basis geschaffen, jetzt werden neue Mitglieder im Training mit der Wasserwacht vertraut gemacht, jetzt werden Fortbildungen abgehalten und neue Kompetenzen erworben.“

– Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht-Bayern