Bezirksverband Schwaben
Der Bezirksverband Schwaben umfasst elf Kreiswasserwachten und 89 Ortsgruppen. 21.000 Mitglieder hauchen ihm Leben ein. In Sachen Nord-Süd-Ausdehnung ist er der größte Bezirksverband der Wasserwacht Bayern und bietet querbeet Abwechslung.
Große Fließgewässer wie Donau und Lech sind hier beheimatet, genauso wie zahlreiche Seen. Nicht zuletzt wird auch ein klei-ner Teil des Bodensee mit abgedeckt, wobei die Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg, der Schweiz und Österreich gefragt ist. Eine weitere Besonderheit: die Wachstation Kirchdorf an der Iller. Sie steht in Baden-Württemberg, gehört aber zum BRK. Kollegiales Miteinander ist wie überall auch in Schwaben das A und O. So auch 2021, als Starkregen den Marktplatz in Wertingen überflutete und einige Schnelleinsatzgruppen zum Einsatz kamen.
Hinsichtlich thematischer Schwerpunkte kann der Bezirksverband ebenfalls vielfältig auftrumpfen. Federführend ist er im Bereich technische Suche und Ortung. Beheimatet in Augsburg, wurde dort auch die Grundausbildung „Sonar Operator” geboren. Marco Greiners Steckenpferd sind die Wasserrettungshunde und deren Ausbildung. Die Führungskräfte-Ausbildung oder der Aufbau der Wasserrettung beim marokkanischen Roten Halbmond und dem albanischen Roten Kreuz sind weitere Schwerpunkte des Bezirksverbands. Derzeit läuft zudem eine Erprobung zur Erhöhung der Rettungszeiten durch Staustufenmanagement. Denn die vielen Schleusen an Schwabens Flüssen können im Ernstfall wertvolle Minuten kosten.
„Vergangenes Jahr war die Kanu- Weltmeisterschaft in Augsburg ein großes Highlight“, erzählt Wolfgang Piontek, der Vorsitzende des Wasserwacht-Bezirksverbands. „Dafür durchliefen die Einsatzkräfte eine gesonderte Ausbildung für den Eiskanal.“ Beim Stichwort Schwimmfähigkeit ist auch in Schwaben der Rückstau noch zu spüren, die Energiekrise tat ihr Übriges. „Teilweise haben wir pro Landkreis nur ein Hallenbad. Wir geben so viele Schwimmkurse wie möglich, auch unser eigenes Training muss gesichert sein, aber es scheitert an den Schwimmflächen“, so Piontek.
Auf eines freut sich Piontek bereits jetzt: das sogenannte „Nabada“ (= Hinunterbaden) in Ulm mit über 10.000 Teilnehmenden, die sich im Juli in die Donau stürzen. Es ist das größte sanitätsdienstliche Event in Schwaben, 20 Rettungsboote der Wasserwacht werden im Einsatz sein. Hinzu kommen Kräfte der DLRG Baden-Württemberg sowie von anderen Anrainer-Kreiswasserwachten. Für Kinder und Jugendliche lockt der Bezirksverband mit einem großen Zeltlager in Legau, dem „Abenteuer Siedeln“, das auf dem Brettspiel „Siedler von Catan“ aufbaut. Selbst eine eigene Währung gibt es, wenn 500 Kinder von 05. bis zum 09. Juni zusammenkommen. Heuer ist das Motto „Natur und Wald“.