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Was bewegt die Wasserwacht?

Geschrieben am 31. Mai 2023.

Der Sommer steht in den Startlöchern und für die Wasserwacht stehen viele Neuerungen auf dem  Programm. Angefangen beim Gewässer-, Natur- und Umweltschutz, der als Fachbereich im März wieder  reaktiviert wurde. Damit wird dieser Bereich wieder stärker in den Fokus genommen. Sei es die  Wasserrettung, der Wachdienst an Seen oder Sanitätsdienste – unsere Umwelt spielt in vielen Bereichen  eine nicht zu unterschätzende Rolle.

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Ein weiteres Thema, das unseren Einsatzkräften häufig begegnet, ist die Einführung des digitalen Notfallprotokolls ab dem dritten Quartal 2023. Gemeinsam mit einem Softwaredienstleister wurde es  erarbeitet und ist auf Tablets einsetzbar. So können Notfalleinsätze digital dokumentiert und der  Papierverbrauch verringert werden.

Blicken wir etwas weiter in die Zukunft, wirft das Bayerische Wasserrettungszentrum langsam, aber  sicher seinen Schatten voraus. Die Konzeptionierung ist in vollem Gange, derzeit liegt das Konzeptpapier dem Innenministerium zur Freigabe vor. Das Zentrum soll eine Vielfalt an Möglichkeiten bieten. Die  Wasserwacht bildet ihre Einsatzkräfte vor Ort bestens aus. Es gibt jedoch Szenarien, die in Bayerns natürlichen Gewässern nicht oder nicht sicher geübt werden können. Dazu gehören Rettungsmanöver in  überfluteten Ortschaften, Tauchen in Gebäuden unter Strömungsbedingungen und die Rettung aus  Wehranlagen. Die Rettung aus schnell fließenden Gewässern kann zudem nicht überall in Bayern  trainiert werden, da nur an wenigen Orten natürliche Wildwasser zur Verfügung stehen. Ausbildungen in  einem Strömungskanal oder in simulierter Hochwasserumgebung sollen in dem Zentrum abgebildet  werden, ebenso wie ein Teil der gängigen Tauch- oder Bootsführeraus- und fortbildungen. Es soll ein  zentrales Kompetenzzentrum für die Wasserrettung sein, in dem extreme Einsatzszenarien nachgestellt  und somit ein sicherer Übungsraum für Einsatzkräfte in der Wasserrettung geschaffen werden soll. Der  Wasserrettungsdienst der Zukunft war eines der Fokusthemen aus dem Jahr 2022, nun ist die neue  Strategie und Struktur fertig ausgearbeitet. Das bedeutet neue Ausstattungen und Ausbildungsinhalte  für die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht Bayern und eine neue Fahrzeuggestaltung ab 2024.

Zu guter Letzt steht die Novellierung der bayerischen Schifffahrtsordnung an. Zu diesem Thema ist die  Wasserwacht im Austausch mit dem Staatsministerium für Bau und Verkehr. Bis Mitte des Jahres soll die  Themensammlung abgeschlossen sein, sodass die Novellierung Ende 2023/Anfang 2024  vonstattengehen kann. Für unsere Organisation bedeutet das die Möglichkeit, sich an diesem Prozess zu  beteiligen und wichtige Änderungen auf den Tisch zu bringen. Angefangen bei der  Genehmigungspflicht, die ausgenommen werden soll. Fahrzeuge der Wasserwacht sollen möglichst   ohne Genehmigung Gewässer in Bayern befahren dürfen, um auch entsprechend flexibel Übungen durchführen zu können. Derzeit braucht es eine Vielzahl an Genehmigungen, um Übungsfahrten auf  bayerischen Gewässern durchführen zu können.

Ein essenzielles Thema ist die Blaulichtnutzung, denn aktuell darf die Wasserwacht nur mit gelbem Licht  an ihren Rettungsbooten aufwarten. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn neben Polizei und  Katastrophenschutz auch die Wasserwacht auf Bayerns Gewässern mit Blaulicht fahren darf.