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Wasserwacht-Bayern testet neuartiges Sonar AQUAEYE

Geschrieben am 25. August 2022.

Mit künstlicher Intelligenz und einfacher Handhabung kann das AQUAEYE, ein tragbares KI-Sonargerät, bei der Wasserrettung eingesetzt werden. Die AG „Technische Suche und Ortung“ hat das AQUAEYE in einem Test unter die Lupe genommen.

Als tragbaren, leichten Unterwasserscanner könnte man das Gerät bezeichnen, das die neueste Sonar-Technologie und künstliche Intelligenz nutzt, um menschliche Körper in Gewässern mit schlechter Sicht zu identifizieren. In weniger als 5 Minuten scannt das Gerät einen Bereich von 8.000 m2. Dabei kann eine Tiefe von 50 Metern erreicht werden. So kann schneller und effizienter nach Personen unter Wasser gesucht werden. Schlägt das AQUAEYE an, kann bereits nach 5 Minuten ein*e Rettungstaucher*in gezielt zu der Person tauchen. Rettungskräfte können dadurch noch effizienter eingesetzt werden.

Mit der Verfügbarkeit im europäischen Raum seit Juni 2022 wurde unmittelbar eine Teststellung für die Wasserwacht-Bayern anberaumt. Die AG „Technische Suche und Ortung“ hat das Gerät im August am Augsburger Kuhsee einem ausgiebigen Test unterzogen, sowohl mit einer Rettungspuppe als auch mit Rettungsschwimmern.

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In der Praxis steht der/die Wasserretter*in mit dem 1,4kg-schweren Gerät in etwa hüfttiefem Wasser, hält das AQUAEYE unter Wasser und scannt das Gewässer. Leichte Wellenbewegungen können den Scan beeinflussen. Das leichte Gerät ist schwimmfähig und geht nicht unter. Beim Scan kann zwischen Schemadarstellung und einem Sonarbild gewählt werden. In der Schemadarstellung wird mittels integrierter, Algorithmus basierter Mustererkennung ein „sicherer“ oder „unsicherer“ Personenfund anhand der Reflexions- und Kontureigenschaften dargestellt. In beiden Darstellungen wird Richtung und Distanz des Personenfundes dargestellt. Auf einem LCD-Bildschirm wird das Ergebnis angezeigt. Das AQUAEYE konnte Puppe und Rettungsschwimmer klar voneinander unterscheiden.

Das Auslesen der Daten aus dem Gerät ist nicht möglich, da es keinerlei Schnittstellen gibt. Dies ist jedoch auch nicht notwendig: Bei schnellem Einsatz und schnellem Fund erscheint keine Zweitauswertung oder Datendokumentation notwendig. Der Akku hält ca. 6 Monate.

Badeunfälle, bei denen Personen beim Wassersport plötzlich untergehen, z. B. aufgrund von Erschöpfung oder Kreislaufversagen, stellen eine der häufigsten Alarmierungslagen dar. Hier muss so zeitnah wie möglich reagiert werden. Durch rasches Auffinden der Person, unmittelbare Rettung aus der Submersionslage und zeitnahe, erweiterte medizinische Versorgung kann ggf. die vital bedrohliche Situation ohne oder ohne nennenswerte Schädigung für die Person gelöst werden.

Das AQUAEYE ist das erste Such- und Rettungsprodukt dieser Art und unterstützt die Wasserrettung und Bergung von Opfern auch aus verschmutzten Gewässern. Das Testgerät scheint ideal geeignet zu sein, um bei den häufig vorkommenden ufernahen Badeunfällen (Submersion) ein rasches Lokalisieren der Person zu unterstützen. Die ersten Tests waren vielversprechend, seid gespannt was die Zukunft bringt…

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